deutscher Politiker und Jurist; FDP; Bundeswirtschaftsminister 1984-1988; Bundesvorsitzender der FDP 1985-1989; FDP-Landesvorsitzender in Baden-Württemberg 1974-1978; EU-Kommissar 1989-1999; Vizepräsident der EU-Kommission 1989-1995; MdB 1972-1980 und 1987/1988; MdEP 1979-1984
* 15. November 1934 Wanzleben/Sachsen-Anhalt
† 28. Juni 2022 Saint-Vincent-la-Châtre/Dep. Deux-Sèvres
Herkunft
Martin Bangemann wurde 1934 als Sohn eines Schlossers in Wanzleben/Sachsen-Anhalt geboren, wuchs aber nach Kriegsende im ostfriesischen Emden auf.
Ausbildung
Nach dem Abitur in Emden studierte B. in Tübingen und München Rechtswissenschaft, legte 1962 das Zweite Juristische Staatsexamen ab und promovierte über ein rechtsphilosophisches Thema bei Engisch in München zum Dr. jur. Einen Teil seines Studiums finanzierte er als Arbeiter im Hamburger Hafen.
Wirken
1964 wurde B. in der Heimat seiner Frau, im schwäbischen Metzingen, als Rechtsanwalt zugelassen. Im Rahmen seiner anwaltlichen Tätigkeit spezialisierte er sich auf Architekten-, Bauverwaltungs- und Städtebaurecht. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er als Anwalt linker Studenten und APO-Anhänger in Prozessen gegen sogenannte Demonstrationstäter im Frühjahr 1968.